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Soziale & berufliche Integration für Pflegefachkäfte aus dem Ausland

Sind die internationalen Fachkräfte einmal angeworben und bereit ihre Arbeit aufzunehmen, gilt es diese zu integrieren. Es geht dabei darum, die internationale Fachkraft mit ihren Aufgaben vertraut zu machen und ihre Deutschkenntnisse weiter auszubauen. Lokale Dialekte oder einrichtungseigene Begrifflichkeiten stehen nicht in Lehrbüchern und können eine Herausforderung für internationale Pflegekräfte darstellen. Neben dieser fachlich-beruflichen Integration ist auch die soziale Integration von zentraler Bedeutung. Neben der sozialen Integration in die Belegschaft sollte sich die Person auch in ihrer neuen Heimat wohlfühlen, um bleiben zu wollen. 

  

Integration Ihrer neuen Pflegekraft: (K)ein automatischer Prozess?  

 

Damit Integration gelingen kann, sollte aktiv von allen Beteiligten daran gearbeitet werden. Dementsprechend sollte sich bereits im Vorfeld aktiv mit der Thematik befasst werden. 

 

Dabei sind unterschiedliche Phasen der Integration mit unterschiedlichen Herausforderungen auszumachen, die unterschieidliche Erfordernisse mit sich bringen: 

 

Vor der Einreise sollte bei dem Visaantrag und damit verbundenen Problemen unterstützt werden, sodass für alle Beteiligten gewährleistet ist, dass die Fachkraft einreisen kann. Mehr Infos dazu finden Sie unter dem Bereich „Einreise der internationalen Pflegekräfte“

Anschließend daran ist es ein schönes Zeichen, die internationale Fachkraft bereits bei ihrer Ankunft z.B. am Flughafen abzuholen. Das zeigt, dass die internationale Pflegekraft bei Ihnen willkommen ist. 

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Nachdem die Person in Deutschland eingetroffen ist, braucht sie eine angemessene Unterkunft. Diese sollte nicht nur erschwinglich, sondern von der Pflegeeinrichtung gut zu erreichen sein. Die Pflegeeinrichtung muss die Angemessenheit der Unterbringung sicherstellen können. Kann beispielsweise die internationale Pflegekraft direkt in der Einrichtung selbst untergebracht werden, z.B. in einem leerstehenden Zimmer? Ist die Einrichtung einer (internationalen) Mitarbeitenden-WG möglich? Kann die Person bei einer Gastfamilie unterkommen? 

Nach Ankunft - Einlebungsphase der internationalen Pflegekraft

Je nach Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion und weiteren individuellen Merkmalen der internationalen Fachkraft, aber auch je nach Wohn- und Arbeitsort, können sich die Integrationsvoraussetzungen maßgeblich unterscheiden. Um Probleme zu minimieren, sollte die soziale Integration direkt zu Beginn angegangen und permanent begleitet werden. Kontakt zu anderen Menschen aus dem gleichen Herkunftsland kann das Ankommen und den Erfahrungsaustausch erleichtern. Dahingegen ist auch der Kontakt zu der lokalen Bevölkerung zentral. Kennt die internationale Pflegekraft bereits Einheimische vor Ort? Wie kann der Kontakt hergestellt werden, sodass die soziale Integration gelingen kann? Vereine, Sozialverbände, Kirchen und weitere Akteure können bei der Integration helfen.  

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Viele weitere Fragestellungen, Probleme und Lösungsansätze sind möglich und sollten durch eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit der internationalen Pflegekraft diskutiert werden.   

Die internationale Fachkraft muss auch in der Einrichtung sozial und fachlich integriert werden.  

Gemeinsame Teamevents können bei der sozialen Integration der internationalen Pflegekräfte hilfreich sein und allgemein den Zusammenhalt in der Belegschaft fördern. Neben der sozialen Dimension ist auch die fachliche Integration zwingend erforderlich. Bereits integrierte internationale Pflegekräfte könnten diese Funktion übernehmen. Sie kennen das deutsche Pflegesystem, können aber auch die Perspektive und Erfahrungen der Neuen nachvollziehen. Im Übrigen wird durch die verantwortungsvolle Aufgabe der bereits erfahrenen internationalen Pflegekraft Wertschätzung für die eigene Integrationsleistung entgegengebracht.  

 

Trotz aller Bemühungen muss sich insbesondere zu Beginn der Anstellung auch in Geduld geübt werden. Wie kann die internationale Pflegekraft sich am besten in den Arbeitsalltag einbringen und dabei ihre Kenntnisse sinnvoll anwenden und ausbauen? Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation sowie eine konstruktive Feedbackkultur sind dabei von zentraler Bedeutung.  

 

Eine internationale Fachkraft, die nun schon einige Zeit in Deutschland lebt, möchte ggf.  an ihrer Karriere arbeiten. Sie benötigt dazu den gleichen Zugang zu Informationen über Weiterbildungsangebote wie ihre deutschen Kollegen. Durch Aufstiegsmöglichkeiten und Anerkennung ihrer beruflichen und sozialen Integrationsanstrengungen können die internationalen Pflegekräfte langfristig gehalten werden.  

 

Integrationswillige Einrichtungen stehen also vor einer Vielzahl an zu stellenden Fragen während verschiedener Phasen des Integrationsprozesses. Doch wie findet man darauf adäquate Antworten? 

Checkliste Integration

Beratungsangebote zur Integration - in der Pflegebranche und darüber hinaus

 

Damit auch die Integration in die einzelnen Pflegeeinrichtungen gelingt, werden Erfahrungswerte gesammelt und Informationsangebote aus Praxiserfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse gestaltet. Das Fachwissen und entsprechende Beratungsangebote sind also durchaus bereits vorhanden und können von Einrichtungen angewandt werden. Eine erste Anlaufstelle für Einrichtungen kann das Pflegenetzwerk Deutschland sein.

 

Die Initiative des Bundesgesundheitsministeriums bietet ein breites Informationsangebot für die Praxis, aus der Wissenschaft und Politik an. Der "Werkzeugkoffer Willkommenskultur und Integration" des deutschen Kompetenzzentrums für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DK)F wiederum bereitet relevante Themenfelder in den einzelnen Integrationsphasen praxisorientiert auf. Zahlreiche weitere Angebote sind vorhanden. Sie beantworten zahlreiche der Fragen, die in den Phasen des Integrationsprozesses nicht nur auftreten können, sondern von vornherein die aktive Gestaltung der Integration bestimmen und zu dem Gelingen beitragen. 
 

Auch nach der Einstellung ist die fortlaufende Unterstützung wichtig für die erfolgreiche Integration. Dies kann regelmäßige Sprachkurse, interkulturelle Trainings und Unterstützung im Alltag umfassen. Zudem ist es wichtig, einen offenen Dialog zwischen den internationalen Pflegekräften und ihren deutschen Kollegen zu fördern, um kulturelle Unterschiede zu überbrücken und ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen.

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